Liebe Familie Hess!
Ich trauere mit Ihnen um Ihren Sohn Lennart und mit dir, lieber Yannik, um deinen Bruder. Ich habe ihn als einen außergewöhnlichen Schüler in Erinnerung. Besonders eindrücklich war mir seine Antwort auf die nach dem Unterricht gestellte Frage, ob er damit hadere, eine solche Krankheit zu haben. Ganz ruhig und mit großer Seelen-Stärke antwortete er sinngemäß: Nein, die Krankheit gehöre eben zu ihm und sei ein Teil seiner selbst. Vielleicht machte ihn gerade dieses innere Einverständnis mit seinem Leben so ruhig und gelassen, humorvoll und lebensbejahend. Was viele Menschen - wenn überhaupt - erst in einem langen Leben erreichen, hatte er schon mit weniger als 20 Jahren geschafft.
Wer selbst Kinder hat, kann mitempfinden, wie schrecklich sein Tod für Sie sein muss. Noch schrecklicher fände ich allein, wenn es Lennart gar nicht gegeben hätte und damit auch nicht die vielen eindrücklichen Erfahrungen, die mit ihm gemacht werden konnten.
Möge es ihm jetzt gut gehen, wie immer dies auch aussehen mag und mögen Ihnen, liebe Familie Hess, die Erinnerung an Lennart helfen, die Trauer um ihn zu ertragen und zu gestalten.
Werner Degele